Page 8 - Prospekt
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SPEICHERN!






                  WARUM SYNFUELS IN EUROPA NUR BE-
     VEREIN ZUR WEITERENTWICKLUNG DER ENERGIEWENDE EUROPAS
                  GRENZT HERGESTELLT WERDEN KÖNNEN



                  Der Offshore-Windpark Arkona hat eine Größe von 39 km² und produzierte 2019 1,5 TWh Strom [7]. Mit die-
                  ser Energie könnte Methan oder Diesel erzeugt werden. Aufgrund der hohen Energiedichte flüssiger Brennstof-
                  fe würde die Herstellung zur Befüllung eines einzigen Flüssiggastankers mit 250 Mio. Liter Tankvolumen
                  18 bis 26 Monate dauern (bei einem Dieseltanker mit 350 Mio. Liter wären es zweieinhalb bis vier Jahre).
                  Das Löschen des Tankers würde hingegen weniger als einen Tag in Anspruch nehmen.


                  Dieses Beispiel zeigt, dass die Produktion von Syn-  sich die Energieausbeute der Anlagen dort gegen-
                  fuels außergewöhnlich große Flächen erfordert, die   über Europa um einen Faktor 2 bis 3 [8]. Dadurch
                  im dicht besiedelten Europa schlichtweg nicht ver-  wird die Anzahl der erforderlichen Wind- und Solar-
                  fügbar sind. In anderen Teilen der Welt (z. B. Nord-  kraftwerke sowie Syntheseanlagen gesenkt und bei
                  afrika, Kanada, Patagonien, Zentralasien) gibt es   der Errichtung der Anlagen werden entsprechend
                  nicht nur mehr Platz, sondern auch mehr Wind oder   weniger Treibhausgase freigesetzt. Die Maßnahmen
                  stärkere Sonneneinstrahlung als in Europa. Auf-  werden demzufolge effizienter, außerdem verringern
                  grund günstigerer Standortbedingungen verbessert   sich die Investitionskosten markant.





                  WARUM EUROPA KAUM WASSERSTOFF
                  IMPORTIEREN WIRD



                  Nicht alle Brennstoffe kommen für den Transport über weite Strecken in Frage:


                     Wasserstoff muss für den Transport stark kom-  Synthetische Kraftstoffe werden aus dem
   8                 primiert oder (durch Kühlung bis auf -256 °C)   Energieträger  Wasserstoff  gewonnen.
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                     verflüssigt werden. Die Energieverluste durch   Durch die atomare Verbindung mit Kohlen-
                     die Kühlung und die interkontinentale Trans-  stoff oder Stickstoff erhält der Wasserstoff
                     port- und Verteilinfrastruktur, die dafür neu   eine höhere volumetrische  Energiedichte.
                     errichtet werden müsste, würden sehr hohe   Die synthetischen Kraftstoffe können mit
                     Treibhausgasemissionen und hohe Kosten      Infrastruktur,  die  bereits  vorhanden  ist,
                     verursachen.  Bereits  realisierte  Projekte  für   gespeichert und transportiert werden. Die
                     interkontinentale Entfernungen sind nicht   Transportkosten sind bezogen auf den Wert
                     bekannt.[9]                                 der Ladung gering.





                    Per Elektrolyse gewonnener Wasserstoff (z. B. aus Windkraftanlagen oder Photovoltaik) kann nicht
                    in den benötigten Mengen interkontinental transportiert werden, sondern muss zu diesem Zweck in
                    Methan, flüssige Kohlenwasserstoffe oder Ammoniak umgewandelt werden. Wasserstoff wird daher
                    vorrangig innerhalb Europas produziert werden müssen.


                  9   Dabei wird Wasser per Elektrolyse in Sauerstoff (O ) und Wasserstoff (H ) gespalten. Man erhält Wasserstoff, der in einem zweiten Schritt in
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                    einer katalytischen Reaktion mit möglichst nicht fossilem Kohlenstoff zu einem Energievektor mit viel höherer volumetrischer Energiedichte
                    als reiner Wasserstoff verbunden wird.
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